Der Alte in der Kneipe,
er lallt mit trübem Blick,
‚hüte Dich vor den Verlorenen,
sie geben Dir nichts zurück'.
Wie Asche, die das Feuer
als einziges übrigläßt,
so bleibt den Verlorenen
vom Leben ein Rest.
Sag, alter Mann, wer bin dann ich,
bin ich nicht auch jemand, den man vergißt?
Das Lachen nicht ehrlich,
das Weinen hysterisch,
leeres Gemaroone, gut aufgebaut.
Augen, die nicht sehen,
was der Mund für Lügen spricht,
Menschen, die nicht wissen,
was menschlichsein ist.
Keine Gefühle, keine Illusion,
aber Zivilisation.
Sag, alter Mann, wer bin dann ich,
bin ich nicht auch jemand, den man vergißt?
Doch er versinkt in Schweigen
und ich dreh' mich um,
möcht' lachen, möcht' weinen
und doch bleib' ich stumm.
© Marion Daufenbach