Der Marionettenspieler

Ich ging am Abend in ein Zirkuszelt
um zu entspannen in einer anderen Welt;
ich konnte lachen, vergaß alles rings um mich,
bis zu dem Auftritt des Puppenspielers.

Er steht im Dunkeln und hält die Fäden fest,
die Puppe tanzt solange wie er es möcht,
und alles starrt nur wie gebannt
auf die Puppe in seiner Hand.

Marionettenspieler an Fäden zieht er,
keinem schaut er ins Gesicht;
bleibt verborgen und wir glauben,
daß zu uns die Puppe spricht.

Sie zappelt an den Fäden,
als spielte sie freiwillig mit,
doch plötzlich löst sie sich
und sie rührt sich nicht.

Er hat den Faden überzogen,
die Puppe liegt am Boden; und er
steht fahl hinterm Rampenlicht,
und das mein Schatz,
erinnert mich an dich.

© 1998 Marion Daufenbach